Die jährliche Gedenkveranstaltung am Güterbahnhof Darmstadt findet immer am letzten Sonntag im September statt. Sie widmet sich u.a. den Biografien von Menschen, die als Jüd*innen und Sinti*ze Opfer des nationalsozialistischen Terrors wurden. Gestaltet wird sie in diesem Jahr von Studierenden und Schüler*innen in Zusammenarbeit mit der Darmstädter Geschichtswerkstatt.
Zu dieser Veranstaltung lädt wie jedes Jahr die Initiative Gedenkort Güterbahnhof zusammen mit der Stadt Darmstadt, der Jüdischen Gemeinde und dem Landesverband der Sinti und Roma ein.
Musikalisch wird die Veranstaltung umrahmt von Irith Gabriely Klarinette, Ulrike Laubenheimer Klarinette, Ako Karim und Julia Schremmer mit Mitglieder des Chores Frohsinn aus Griesheim

„Und eines Morgens, ich hatte wie immer meine Tasche unterm Arm und wollte zur Arbeit gehen, kam die Polizei, und der Herr Jost fragte mich: ‚Ei, Fräulein Adam, wo wollt ihr dann hin?‘, und ich sagte: ‚Ich hab jetzt keine Zeit, ich muss schaffen gehen.‘ Da sagte er: ‚Ihr braucht jetzt nicht mehr zu arbeiten, da, wo ihr jetzt hinkommt, da werdet ihr angesiedelt.‘ Und das war alles, was die Kriminalpolizei gesagt hat. Das war alles, was wir zu hören bekamen. Und am Ende haben wir vor Auschwitz gestanden, da, vor dem Tor.“
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BERNHARD & MEYER schuf das Mahnmal in Darmstadt für die im Dritten Reich ermordeten Sinti und Roma. Hier in dieses Videos spricht er über seine Entwurfsabsichten und Verwirklichung des des Mahnmals.
Fotos: Ulrike Landzettel, Rainer Lind
Zur Erinnerung an Juden, Sinti und Roma, die 1942 / 1943 von Darmstadt aus in die Vernichtungslager deportiert wurden, entstand 2004 das DENKZEICHEN GÜTERBAHNHOF in der Bismarckstraße / Ecke Kirschenallee am ehemaligen Güterbahnhof.
Entworfen wurde das DENKZEICHEN von dem Künstlerpaar Ritula Fränkel und Nicholas Morris. Von einem Prellbock führen Eisenbahnschienen zu einem Glaskubus. Im Inneren des Kubus befinden sich Glasscherben, auf denen 450 Namen graviert sind, stellvertretend für 3.400 Menschen aus Darmstadt und der Region, die von diesem Ort aus in die Konzentrationslager Osteuropas gebracht wurden.
Nicholas war viele Jahre Kunstlehrer hier an der BRECHT. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet er in Manchester.
Eine Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Dachau ist mehr als ein Besuch. Sie bedeutet für die Schüler*innen eine persönliche und emotionale Herausforderung. Darüber hinaus ermöglicht die Kooperation mit dem International Tracing Service (Bad Arolsen) und dem Max-Mannheimer-Studienzentrum (Dachau) eine quellenkritische Erschließung von Originaldokumenten aus dem nationalsozialistischen Terrorapparat.
Die Exkursion nach Dachau eröffnet so auch die Chance einer intensiven Beschäftigung mit den Schicksalen von KZ-Häftlingen // Bernhard Schütz berichtet hier über die Vorbereitung und den Ablauf einer Studienfahrt.