Mein Name ist Lena. G, ich bin 18 Jahre alt und gehe in die 12.Klasse der Bertolt-Brecht-Schule in Darmstadt. Als Jungforscherin durfte ich mit 39 weiteren interessierten Schülern aus ganz Deutschland an einer 12-tägigen Forschungsexpedition der IJM-Stiftung Heidelberg ans Nordkap teilnehmen.
Am 12.5.2023 traf wir uns, aufgeregt neue Menschen kennenzulernen, in Heidelberg, um auf eine Forschungsreise zum Nordkap aufzubrechen. Bevor wir losfuhren, legten wir die Forschungsthemen fest, welche sich in 6 Gruppen gliederten: Flora, Fauna, Gewässer, Klima, Mensch und gesellschaftliche und politische Systeme und erarbeiteten Zielsetzungen und Methoden, um diese zu erforschen. Gegen Abend stiegen wir in unseren Expeditionsbus, mit dem wir in den nächsten 12 Tagen über 6.500 Kilometer zurücklegen würden.
Über Nacht fuhren wir bis nach Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks, in der wir den ersten Eindruck Skandinaviens bei einer Stadtführung bekamen. Auf dem weiteren Weg schauten wir uns die für Zuckerstangen bekannte Stadt Gränna an, besuchten das größte Moorgebiet Südschwedens (Store Moose Nationalpark), den Skuleskogen Nationalpark, wo wir auf unsere ersten Schneefelder trafen, erlebten einen Teil des norwegischen Nationalfeiertags in Alta und besuchten die Hauptstädte Stockholm und Helsinki. Die Highlights der Reise waren die Polarkreisüberquerung in der finnischen Stadt Rovaniemi, die mit einem Besuch der Santa Claus Village zusammenhing und das Ankommen am nördlichsten Punkt Europas, dem Nordkap.
Da es sich um eine Forschungsreise handelte erforschten, erkundeten und analysierten wir die Menschen und die Natur Skandinaviens. Unsere selbsterarbeiteten Ziele in den unterschiedlichen Themenbereichen galt es dabei zu beantworten. Einer dieser Zielsetzungen der Flora-Gruppe beispielsweise lautete wie folgt: Wir möchten die Veränderung einer Pflanzenart in Bezug auf ihre Anpassung an unterschiedliche Orte mit deren abiotischen Umweltfaktoren untersuchen. Die Methodik berief sich hauptsächlich auf Recherche, Beobachtungen und Befragungen. Einige wenige Gruppen konnten ihre Beobachtungen auch durch Proben bestätigen.
Bei der Forschung lernten wir leider nicht wirklich professionell zuarbeiten, jedoch verband uns Teilnehmer alle der Wissensdrang und die Neugier, sodass wir lernte im Team zu arbeiten und Problemstellungen kreativ anzugehen.
Eine Erfahrung wie diese schweißte uns Teilnehmer eng zusammen (sowie das 6-7h Busfahren täglich), sodass als positiver Effekt auch das Erlernen von sozialen Aspekten zu nennen ist, welche ich in der Schule so nicht gelernt hätte. Auch wenn ich eine professionelle Forschung mit größerem biologischem Schwerpunkt vermisst habe, würde ich die Erlebnisse, die ich sammeln konnte nicht missen wollen, denn diese Expedition hat mich um viele Erfahrungen reicher gemacht und mich mit Freunden fürs Leben beschenkt.